Mittwoch, 3. April 2013

Abenteuertour in die Berge und Reise nach Amed

Wir haben uns viel vorgenommen heute, erst wollen wir noch in die Berge zu den Seen und anschließend weiter in den Osten der Insel nach Amed. Also habe ich den Wecker wieder einmal auf 7.15 Uhr gestellt, wie furchtbar grässlich und das im Urlaub;-P Nach einem schnellen Pancake Frühstück haben wir schnell die Rucksäcke gepackt und an der Rezeption geparkt, dann konnte es auch schon losgehen. 
Unser Ehrgeizes Plan sah so aus, dass wir direkt von Lovina aus auf kleinen Sträßchen hoch in die Berge wollten und das war auch zu Anfang eine grandiose Idee. Sachte schlängelte sich die kleine Straße durch die Hügel, zwischen ein paar Häuschen und Reisfeldern, Bananen, Papayas und Palmen hindurch...










Wir waren mit Viertel vollem Tank losgefahren. Da man hier wirklich an jeder Straßenecke Benzin kaufen kann, haben wir das Auffüllen auf später verschoben. Je höher wir allerdings kamen, desto weniger Häuser gab es, geschweige denn verkauften die dortigen Anwohner Sprit. Und dann meinte Oli, dass seine Tanknadel schon auf empty zeigt. Prima, was also machen? Zunächst schien uns fragen die sinnvollste Methode zu sein, schade nur, dass die Leute kein Englisch können, hier oben leben nur einfache Bauern. Tja, sie deuten weiter den Berg hinauf, na dann...




Das Problem war nur, das die geteerte Straße genau hier endete. Hm, trauen wir uns weiter oder nicht?!  Wer nicht wagt der nicht gewinnt!! Toller Spruch!! Was dann kam, hätte ich mir selbst in meinen kühnsten Träumen nicht vorgestellt. Durch den Regen aufgeweichte Erde, tiefe Furchen und Spurrillen, Fützen, winzige Pfade, teilweise nicht breiter als 30 cm, immer bergauf...........und wir da durch... Im Hinterkopf die ganze Zeit der fast leere Tank, was, wenn wir umkehren müssen? Oder reicht mein Sprit noch um vor zu fahren und eine Flasche zurück zu bringen? Was ist, wenn der Weg ins Nichts führt? Dazu muss ich sagen, dass mein Roller echt nicht so die Wonne ist, das Hinterrad eiert wie sonst was, Profil wird überbewertet und dann hab ich festgestellt, dass der Luftdruck auch langsam nachließ!! Beste Vorraussetzungen für eine Offroad Tour!! Wenn ich das überlebe, kann ich mich für die nächste Rallye Paris-Dakar anmelden;-) 


 und das war nur der Anfang...




Tja, irgendwie haben wir es geschafft und es ist mir immer noch ein Rätsel wie!! Eine geteerte Straße hat noch nie so schön ausgesehen, wie die, auf der wir dann schlussendlich noch gelandet sind. Aber…immer noch keine Aussicht nach Sprit. Und mein Reifen fuhr schon auf der Felge. Augen zu und weiter. Noch eine Kurve und noch eine Kurve, und noch eine….nach weiteren endlosen 10 min dann endlich eine Schule und schräg gegenüber ein Laden, der auch Benzin verkauft!! Problem eins gelöst:-) Jetzt noch einen Mechaniker finden, auch das ging dann plötzlich erstaunlicher weise sehr schnell. Den Kompressor mit einem Seilzug gestartet und schon fing das Ding an zu rattern. Alle Reifen wieder auf einen normalen Druck gebracht. Überglücklich konnten wir unseren Weg fortsetzen. 



 ein LKW voll beladen mit Hortensienblüten, wow :-)

Wir erreichen einen ersten Aussichtspunkt. Vor uns liegt wunderschön und noch teils wolkenverhangen der See Danau Tamblingan. Dort treffen wir zufällig eine Balinesin auf Heimaturlaub, die mit ihrer Schwester unterwegs ist und sie erzählt, dass sie mit einem Vorarlberger liiert ist und das in ziemlich gutem deutsch. Die Welt ist klein… 






Weiter geht es zum nächsten größeren See, dem Donau Buyan. An einem kleinen Parkplatz halten wir an. Dort haben ein paar Jungs als Touristenattraktion verschiedene Tiere ausgestellt...




 Chamäleon...

Leguan... 

Flughund...

 hmmm, die Finger schmecken soooo lecker...

Wir fahren weiter zu unserem Hauptziel, dem Seetempel Pura Ulun Danu Bratan im See Donau Bratan. Der See ist aus einem alten vulkanischen Krater in ca. 1200 m Höhe entstanden, der sich mit Wasser gefüllt hat. Dieses Wasser soll magische Kräfte besitzen und gilt als heilig.
Auf der Fahrt stellen wir fest, dass mein Reifen wieder Luft lässt. Was ein Mist, der muss auf jedenfalls richtig repariert werden. Aber erst mal den Tempel ansehen;-)
Man läuft durch eine großzügig angelegte Parkanlage auf den See zu. Der Himmel ist noch wolkenverhangen, nur zwischendurch blitzt einmal kurz die Sonne hindurch. 




Zunächst werden wir von einer kleinen Bambus-Drachen-Insel begrüßt. Ein wenig kitschig für meinen Geschmack, aber die Drachenköpfe sind mal wieder kleine Kunstwerke...



Ein paar Schritte weiter dann das Postkartenmodell, zwei mehrstöckige Merus (Pagoden) stehen auf zwei kleinen Inselchen im Wasser. Irgendwie sieht es ein bißchen so aus, als ob sie zwischen Himmel und Erde schweben würden...





 

Der Park drumherum ist herrlich malerisch angelegt und wir bummeln über die kleinen Wege und sind von der Pflanzenvielfalt wieder einmal total begeistert. Man denkt, man hat langsam alle Blumen und Bäume schon mal gesehen, aber man wird eines besseren belehrt...
















Wir wollen uns auf den Rückweg machen, aber da war ja noch die Sache mit meinen Reifen;-) Wir fragen die Parkwächter nach dem nächsten Mechaniker. Gleich schräg gegenüber der Perkplatzeinfahrt werden wir fündig und lassen einen neuen Schlauch einziehen, für umgerechnet 4 € ;-) Perfekt, der wird für den Rest des Urlaubs halten!!



Um ein weiteres Offroad-Desaster zu vermeiden und weil wir uns auch noch die Gitgit Wasserfälle anschauen wollen, nehmen wir jetzt die große Straße Richtung Singaraja. Serpentine für Serpentine schlängeln wir uns den Berg wieder bis auf halbe Höhe hinunter. Am Parkplatz angekommen bequatscht uns ein junger Mann, er könnte uns die drei Wasserfälle zeigen und alles erklären und dass wir ohne seine Hilfe die Fälle nicht finden würden und das der Eintritt unten am Kassenhäuschen 25.000 Rp pro Person kostet. Wir lehnen freundlich ab, möchten lieber selber auf Entdeckungstour gehen.
Auf dem Weg zur Kasse haben sich natürlich wieder rechts und links kleine Touriläden angesiedelt und man wird wirklich von jedem Verkäufer angesprochen, ob man nicht mal einen Blick reinwerfen oder etwas Kühles zu trinken kaufen möchte. Auch zwischen den Ständen laufen überall kleine Mädchen (3-6 Jahre) mit einem Bauchladen herum und wollen Schmuck verkaufen. Tapfer schlagen wir uns ohne Einkäufe bis zur Kasse durch. Hier soll der Eintritt angleblich auch 25.000 Rp sein. Wir sagen, dass wir gelesen hätten, dass es nur 5.000 Rp kosten soll und am Ende bezahlen wir zusammen 16.000 Rp, weil wir nicht mehr Kleingeld haben. No problem, Sir!! Ab jetzt haben wir unsere Ruhe. Außer uns wandern vielleicht noch 5-6 andere Leute durch den Jungel... Schon von weitem hört man es rauschen, von überall laufen kleine Bächlein ins Tal und unübersehbar finden wir auch die großen Fälle...






 Hibiskus...

 Kaffee...






 kleiner Farn...

 großer Farn (locker 1 m in der Breite)...





 Moos...

 Kürbis...

Wir schleusen uns wieder zurück durch die nervigen Händler zum Motorrad und machen uns auf den Weg zum Hotel, um dort unser Gepäck abzuholen. Uns dürstet es wieder nach kleineren Straßen und wir kommen an herrlichen Reisfeldern vorbei, teilweise lassen Kinder Drachen darin steigen, die Bauern sind bei der Ernte, einfach idyllisch!! Die kleinen Wege haben sich wieder mal gelohnt...







 dieses Schild steht an jeder noch so kleinen Steigung, sehr witzig, wie wir finden...

Wir erreichen unser Hotel, schnallen die Rucksäcke auf und fahren nach Osten. Nachdem wir die große Stadt Singaraja ein paar Kilometer hinter uns gelassen haben, fahren wir auf einer wunderschönen Küstenstraße immer am Meer entlang... Die Besiedelung lässt etwas nach und 2 Stunden und 95 km später erreichen wir unser heutiges Endziel Amed. Wir quartieren uns im Wawa Wewe II ein, was so viel heißt wie "Comme Ci, Comme Ça" oder "Like this, like that". Ein traumhafter Ort...

unser Bungalow...

unser Zimmer...

 das Freiluftbad...

Nach einer kleinen Abkühlung im Pool und ein wenig Relaxen folgen wir einer weiteren Empfehlung aus unserem genialen Reiseführer und fahren in das 1 km entfernt gelegene "Bali Beer and Grill" zum Abendessen. Wir machen es uns in einem der Bambushüttchen mit Liegetisch gemütlich. Die Bedienung ist supernett und herzlich. Jeder Gast wird mit Namen angesprochen. Sie stellt uns eine Räucherspirale gegen Mücken an den Tisch und kredenzt uns ein paar Minuten später ein köstliches Abendessen!!


 Avokadosalat als Vorspeise...

 ein Gewürzteller mit Salz, Pfeffer, Chilisauce und Zahnstochern...

 die Bambushütten-Liegetische...

 im Bananenblatt gedünsteter Fisch mit typischem blinesischen Salat...

 Gegrillter Wahoo Fisch mit Chips und Salat...








4 Kommentare:

  1. Ach Cathi, wenn ich das hier alles sehe, wird mir etwas wehmütig ums Herz. Ich denke, was wir alles versäumt haben. Aber so in Deinem Alter haben wir für Reisen kein Geld gehabt und hätten auch nicht so ein Mumm dazu gehabt. Es war halt eine andere Zeit. Später sind wir auch viel gereist, aber doch nie in so einen "Abenteuerurlaub". Früher hatte ich Dir mal Bilder von unseren Segeltörns in der Karibik geschickt.
    Jetzt machen wir es gemütlicher.
    Weiterhin viel Spaß und komme wieder gesund nach Hause.
    Liebe Grüße
    Klaus

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    1. Darf ich fragen welcher Klaus?!

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    2. Na, welcher Klaus verfolgt denn sonst noch Deine Reise?
      Es ist der Theaterfreund aus Bobingen.
      Und dieser freut sich jeden Tag mit Dir über die interessanten Erlebnisse.
      Viele Grüße!

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    3. Ach so, ich war nur irritiert wegen der Bilder von den Karibik Segeltörns und dachte, vielleicht schreibt mir einer meiner ehemaligen Mitsegler...

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